Altersvorsorge 2020 – Eine Chance für die Jugend
Dank sanierten Vorsorgewerken beleibt am Schluss mehr für die eigene Altersvorsorge.
In Kürze stimmen wir über die Reform der Altersvorsorge ab, welche unser Rentensystem wieder ins Lot bringen soll. Diese dringend notwendige Reform wird von verschiedenster Seite bekämpft.
In der zweiten Säule (berufliche Vorsorge) sollte jeder Arbeitnehmer für seine eigene Altersvorsorge sparen (Kapitaldeckungsverfahren). Aufgrund der hohen Umwandlungssätze und der niedrigen Renditen des Kapitals hat sich die zweite Säule aber faktisch zum Umlageverfahren – ähnlich wie die AHV – gewandelt. Die arbeitende Bevölkerung bezahlt die hohen Renten, während für die eigene Vorsorge viel weniger übrig bleibt. Dieser Trend muss korrigiert werden! Mit der Reform (bzw. mit der Senkung des Umwandlungssatzes) wird dies erreicht. Insbesondere für die jüngere Bevölkerung ist diese Senkung zu verkraften: Wird die 2. Säule saniert und die Umlage zur Rentenfinanzierung gestoppt können die Altersguthaben besser verzinst werden. Die junge Bevölkerung hat so am Ende mehr Geld für die eigene Rente zur Verfügung.
Natürlich bedarf es vor allem in der der zweiten Säule weitere Reformen. Für Teilzeitangestellt und Arbeitnehmer mit mehreren Arbeitgeber (aber auch für Vollzeitangestellte mit einem Arbeitgeber) ist eine weitere Liberalisierung und Flexibilisierung zu begrüssen. So wäre es denkbar, dass die berufliche Vorsorge nicht zwingend der Vorsorgelösung des Arbeitgebers versichert werden muss. Dadurch kann das Freizügigkeitsguthaben auch bei Vorsorgewerken angelegt werden, welche die Anlagen zusätzlich nach ethischen und ökologischen Kriterien auswählen.
Es ist eine Träumerei, dass nach einer gescheiterten Reform plötzlich eine bessere Reform aus dem Hut gezaubert werden kann. Es sind viel eher mit sinkenden Renten oder noch höheren Beiträgen zu rechnen. Da wir für die Kosten der Altersvorsorge selber aufkommen müssen, ist ein Rentensystem sowieso nicht gratis zu haben.
Ein Kommentar zur Reform der Altersvorsorge von Thomas Schüepp (Wirtschaftsprüfer/Betriebsökonom)